Pro Senectute Wanderung im Sihlwald vom 1. September 2022
Der Sihlwald umfasst ein ca. 1000 Hektaren grosses Gebiet zwischen Langnau am Albis und Sihlbrugg, sowie den Westhang des Horgenerbergs und den Osthang des Albis. Seit 853 befand sich der Sihlwald im Besitz des Zürcher Fraumünsters; im Zuge der Reformation wurde er dem Rat der Stadt Zürich übergeben. Die Stadt Zürich verwaltete und nutzte den Wald ab dem 14. Jahrhundert. Er war bis weit ins 20. Jahrhundert wichtigste Holzquelle für die Stadt. Das Holz wurde bis zum Bau der Sihltalstrasse (1860) auf der Sihl aus dem Wald in die Stadt geflösst.
Der letzte Kohlenmeiler im Sihlwald im Jahre 1896.
Seit dem Mittelalter wurde der Sihlwald intensiv genutzt, was zum Kahlschlag weiter Teile des Waldgebietes führte. Erst ab 1830 wurden diese Gebiete wieder aufgeforstet und es wurde eine nachhaltigere Waldwirtschaft eingeführt, indem unter dem schützenden Schirm grosser Buchen junge Bäume nachgezogen wurden.
Stadtforstmeister Ulrich Meister (1838-1917), modernisierte den Holztransport aus dem Sihlwald mit dem Bau einer 26 Kilometer langen Waldeisenbahn, die 1876 in Betrieb genommen wurde. Die Holzproduktion konnte auf diese Weise stark gesteigert werden.
Die Wagen der Waldeisenbahn wurden mit Ochsen oder Pferden den Hang hinaufgezogen (1920)
Auf stetig leichtem Gefälle wurde die Waideisenbahn, mit Langholz oder Scheiterholz beladen, per Schwerkraft bis zum Werkhof Sihlwald gefahren.
Der Bau der Sihltalbahn (1892) erleichterte einerseits den Holztransport nach Zürich und führte unter anderem auch zu einer besseren Erschliessung des Waldes für erholungsbedürftige Städter und Städterinnen.
Mit dem Eidgenössischen Forstpolizeigesetz wurde 1902 ein strenges Rodungsverbot eingeführt, das die Waldflächen in ihrer heutigen Ausdehnung sicherte. Ausserdem führte die abnehmende Wichtigkeit des Rohstoffes Holz zu einer graduellen Stilllegung des Forstbetriebes.
Obwohl der Sihlwald erst seit 2000 sich selbst überlassen wird, finden sich bereits heute grössere Waldteile, in denen tote Dürrständer und umgestürzte, vermodernde Baumstämme Eindruck von Wildnis vermitteln.
Übersicht Wildnispark
Naturschutzwiese Summerhalden
unaufgeräumter Wald
Blatt im Moos
Rastplatz
Wagen der Waldeisenbahn
bei den Fischottern